Informationen für Einsatzkräfte


Hinweise zum Dienst der Notfallseelsorge in Zeiten von Corona
Wir sind für Sie da!
Lesen Sie auf folgender Seite unseren Standpunkt und ggf. aktuelle Hinweise:
www.notfallseelsorge-muenchen.de/wir-sind-fuer-Sie-da
 

 

Hintergrund

Als Einsatzkraft bei Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei oder Technischem Hilfswerkes sind Sie in ihrer täglichen Arbeit ständig mit belastenden Ereignissen konfrontiert. Neben den manchmal schwierigen Einsätzen können weitere Belastungsfaktoren hinzukommen.

So können das Arbeiten im Schichtdienst, die plötzliche Alarmierung mitten im Alltag, ggf. lange Wartezeiten bis zum nächsten Einsatz oder das Ausrücken zu  „Bagatelleinsätzen“ zusätzlich stressfördernd wirken.

Hinzu kommen Belastungsfaktoren, die speziell im Einsatz auftreten, wie z.B.:

  • Patienten mit psychischen Erkrankungen
  • Umgang mit Angehörigen
  • Umgang mit Gewalt
  • Arbeiten in einem nicht gesicherten Einsatz
  • Eigengefährdung
  • sterbende Patienten
  • Umgang mit Leichen
  • Kindernotfälle
  • persönliche Bekanntschaften
  • Medienpräsenz

 

mögliche Reaktionen auf belastenden Einsätze:

Kurzfristige Reaktionen

  • Gefühl der Hilflosigkeit
  • physisch-vegetative Symptome (Schwitzen, Frieren, Zittern, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Übelkeit, Magen-Darm-Probleme, Unruhe, Schlafstörungen)
  • emotionale Symptome (Überforderung, Angstzustände, Reizbarkeit, Desinteresse, Depression)
  • kognitive Symptome (Konzentrationsprobleme, Sprachprobleme, Wahrnehmungsfehler)

Langfristige Reaktionen

  • Teile der oben genannten Symptome über einen Zeitraum von 4-6 Wochen
  • unkontrollierte Wiedererinnerungen (Flashbacks)
  • fehlende Berufsmotivation aus Angst vor belastenden Einsätzen

 

Unterstützungsmöglichkeiten

Viele Hilfsorganisationen haben speziell geschulte Einsatznachsorgekräfte oder arbeiten mit konkreten SbE-Teams zusammen.

Mit Unterstützung dieser Teams können einerseits nach belastenden Einsätzen professionell geführte Einsatznachbesprechungen durchgeführt werden, andererseits gibt es in der Regel die Möglichkeit in Einzelgesprächen die eigenen Belastungen zu erkennen und zu bearbeiten.

Zur Alarmierung des zuständigen SbE-Teams wenden Sie sich an:

  • die Führungskräfte Ihrer jeweiligen Institution 
  • die jeweiligen Rettungsleitstelle
  • die bundesweite Alarmierungsnummer der SbE-Bundesvereinigung (01805- 872 862 | 01805-TRAUMA) unter der deutschlandweit SbE-Teams alarmiert werden können